Der Hindenburgdamm verbindet Sylt seit 1927 mit dem Festland. Mit dem Zug durch die Nordsee auf die Insel zu fahren ist ein Erlebnis für sich. Dort angekommen, gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu erkunden.
Wer seinen Urlaub auf Sylt verbringt, sollte es sich nicht nehmen lassen, an einer Wattwanderung teilzunehmen. Das Wattenmeer wurde 2009 in die Liste der Weltnaturerben der Menschheit aufgenommen. Die Landschaft beherbergt zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, von Algen über Krebse und Würmer hin zu Zugvögeln, die hier auf ihrem Weg gen Süden bzw. Norden rasten. Die Wattführer informieren die Urlauber umfangreich und sind mit Leib und Seele bei der Sache, um diesen sensiblen Lebensraum auch in Zukunft schützen zu können.
Hühnengrab Denghoog
Nördlich der Kapelle von Wenningstedt liegt das Hünengrab Denghoog aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. Das größte Hügelgrab Nord-Westeuropas besteht aus einer 5×3 Meter großen Grabkammer, die aus bis zu 18.000 kg schweren Findlingen aus der Eiszeit besteht. Ein sechs Meter langer, schmaler Gang führte ursprünglich zur Grabkammer. Besucher gelangen jedoch durch einen Zugang von oben in das Grab. Der Name Denghoog kann aus dem Friesischen hergeleitet werden und bedeutet Thinghügel. Im alten Germanien war das Thing so etwas wie eine Gerichtsverhandlung unter freiem Himmel. Das Hügelgrab kann also durchaus auch als Versammlungsort fungiert haben.
Die einzige Wanderdüne Deutschlands befindet sich in Listland. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gab es mehrere Wanderdünen auf Sylt, die Acker- und Weideflächen sowie Häuser unter ihrem Sand begruben. Deshalb wurden sie mit Strandhafer bepflanzt. Die große Wanderdüne auf Sylt befindet sich in einem Naturschutzgebiet, durch das einige Wanderwege führen.
Die größte Kirche auf Sylt ist St. Nicolai, die Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut wurde, nachdem die Dorfkirche St. Niels zu klein geworden war. In diesem dreischiffigen Backsteinbau befindet sich ein Taufstein aus dem 12./13. Jahrhundert.
Die Vogelkoje in Kampen ist ein weiteres Naturschutzgebiet auf Sylt. Ursprünglich wurden hier Enten gefangen, die in einen künstlichen Teich gelockt wurden, über den ein Netz gespannt war. Mehr Informationen erhält man auf einer geführten Wanderung durch das Naturschutzgebiet. Hinterher kann man in das Restaurant „Vogelkoje“ einkehren und sich kulinarisch verwöhnen lassen.
Die Kupferkanne ist das wohl originellste Café auf Sylt. Es entstand aus einem Bunker, den der Bildhauer Günter Rieck zuerst zum Atelier und dann zur Bar ausbaute. Die teilweise unterirdisch angelegten Räume sind besonders im Winter bei Kaminfeuer behaglich und warm, während man im Frühjahr und Sommer im Kaffeegarten im Schatten der Kiefern eine gute Tasse Kaffee oder Tee genießen kann.
Das Rote Kliff ist ebenfalls einen Ausflug wert. Es befindet sich auf der Westseite der Insel zwischen Wenningstedt und Kampen und fällt durch seine rötliche Färbung auf. Die wie ein Segelboot geformte Kirche St. Thomas in Hörnum steht sogar unter Denkmalschutz. Das Innere ist relativ schlicht ausgestattet, während bunte Fenster die Passionsgeschichte Christi darstellen.